Autismus

 

Autismus-Zentrum

 

Weil es zu einer signifikanten Zunahme von Störungen in diesem Bereich gekommen ist, arbeitet unsere Praxis seit einigen Jahren auch als Autismus-Zentrum.

Um in Autismus-Fällen qualifizierte therapeutische Hilfe anbieten zu können, haben wir uns permanent weitergebildet und sind heute in der Lage, entsprechend dem aktuellen Stand der Autismus-Forschung zu arbeiten.

 


Was ist Autismus?

 

Unter "Autismus" wird ein ganzes Spektrum klomplexer neurologischer Entwicklungsstörungen zusammengefasst, die in vielerlei Gestalt auftreten können. Deshalb hat die Autismusforschung bis heute kein Erklärungsmodell gefunden, das Ursachen und Entstehung autistischer Störungen zufriedenstellend zu erklären vermag. Als gemeinsamer Nenner dieser unterschiedlichen Ausformungen des Autismus gelten Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung
 - der sozialen Interaktion,
 - der Kommunikation und
 - des Verhaltensrepertoires auswirken.


Welche Arten von Autismus gibt es?

frühkindlicher Autismus

 

Der frühkindliche Autismus geht auf den Kinderpsychiater Leo Kanner zurück, der diese Störung bereits 1943 beschrieben hat. Daher wird er auch als "Kanner-Autismus" oder "Kanner-Syndrom" bezeichnet.

 

Kennzeichen des frühkindlichen Autismus

 - beginnt meist in den ersten Lebensmonaten (vor 3. Lebensjahr)

- verminderte Intelligenz (i.d.R.)

 - eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Verhalten

 - eingeschränkte soziale Interaktion:

 - Blickkontakt fehlt oder bleibt ausweichend

 - meidet Körperkontakt

 - eingeschränkte Kommunikation (Sprache dient kaum der Kommunikation):

 - Sprache kommt spät oder bleibt ganz aus (Mutismus)

 - gehörte Worte werden wiederholt (Echolalie)

 - kaum motorische Einschränkungen

 

Begleitende Störungen:

 Zudem werden im Zusammenhang mit frühkindlichem Autismus häufig beobachtet:

- Wutausbrüche

 - (autodestruktive) Aggression

 - Schlafstörungen

- Essstörungen

 - Phobien

Asperger-Syndrom

 

Die nach dem österreichischen Kinderarzt Hans Asperger benannte Störung zeigt das für den Autismus typische eingeschränkte soziale Verhalten und das stereotype, sich wiederholende Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus in erster Linie durch fehlende allgemeine Entwicklungsverzögerung bzw. den fehlenden Entwicklungsrückstand der Sprache und der kognitiven Entwicklung. Allerdings geht diese Störung häufig mit einer auffallenden Ungeschicklichkeit einher.

 

Kennzeichen des Asperger-Syndroms:

 - Intelligenz: zumeist gute bis überdurchschnittliche Intelligenz

 - Blickkontakt: wird nicht komplett verweigert, ist aber selten und flüchtig

 - Sprache: beginnt früh, entwickelt sich rasch und ist grammatisch korrekt

 - die Sprache dient immer der Kommunikation, ist aber gestört (Spontanrede)

 - mit zunehmendem Alter und bei entsprechender Förderung fast normale Sprache

 - Motorik: Grob- und Feinmotorik sind gestört

 (Ungeschicklichkeit, krakelige Schrift, mit Messer und Gabel zu essen fällt schwer)

Autismus-Spektrum-Störung (ASS)

 Da die Unterscheidung zwischen „frühkindlichem Autismus“, „Atypischem Autismus“, „Asperger-Syndrom“ und "High Functioning Autismin" der Praxis schwer ist, da häufig leichtere Formen der einzelnen Störungsbilder diagnostiziert werden, hat sich heute der Begriff der „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) als Oberbegriff für das gesamte Spektrum autistischer Störungen etabliert.

 

 

Atypischer Autismus

 Tritt der frühkindliche Autismus in einem späteren Alter oder werden nicht alle Kriterien des frühkindlichen Autismus erfüllt, spricht man von "atypischem" Autismus. Der "atypische" Autismus wird sehr oft bei schwer entwicklungsverzögerten bzw. unter einer schweren Störung der Sprachentwicklung (vermindertes Sprachverständnis) leidenden Klienten auf.

 

 

High Functioning Autism

 High Functioning Autism wird zumeist mit dem Asperger-Syndrom gleichgesetzt, d.h. gilt nicht als eigenständige Erkrankung.

 

 

 



Therapiemethoden

 Da die Störungsbilder im Zusammenhang mit Autismus-Spektrum-Störungen sehr vielfältig sind, muss auch das therapeutische Vorgehen dem Einzelfall angepasst werden. Bisher existiert noch kein Therapieverfahren, das für alle ASS-Bereiche befriedigende Ergebnisse liefert.

Dehalb werden in unserer Praxis je nach Symptomatik, Lebensalter, Entwicklungsstand und dem Ansprechen des Klienten auf einzelne Verfahrensweisen auf verschiedene Verfahren, Methoden und Techniken zurückgegriffen. Dabei wird sowohl den Erfordernissen des jeweiligen Einzelfalles Rechnung getragen und neue Forschungsergebnisse in unser Therapiekonzept integriert.

 

Wir arbeiten methodisch unter anderem mit:

 - TEACCH,[Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped CHildren], Kommunikationsförderung mit Bildkarten in Anlehnung an den Picture Exchange Communication System-Ansatz (PECS)

 - autismusspezifische Formen von

 - Wahrnehmungsförderung

 - Rhythmik

 - Selbständigkeitstraining

 - strukturierte Verhaltenstherapie

 - Spieltherapie

 - NLP (Neurolinguistisches Programmieren)

 - Elemente der systemischen Familientherapie

 - Heilpädagogik

 - Video (Diagnose, Therapie)

 - ICH-Buch